Luca Bossard: Neuer Leiter BildungSeit dem 1. November 2021 ist Luca Bossard für das Bildungszentrum tätig. Als Leiter Bildung ist er einerseits für die fachliche Planung, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Kursangebots verantwortlich, andererseits ist er als Kursleiter tätig. Ein Gespräch über Erfahrungen, Ziele und Visionen.
s‘ Hämmerli: Luca Bossard, Du bist seit November 2021 für das Bildungszentrum tätig. Was hat Dich bewogen, Dich auf diese Stelle zu bewerben? Luca Bossard: Die Arbeit im Garten- und Landschaftsbau ist vielseitig, herausfordernd und die Ergebnisse bereiten nicht nur den Kundinnen und Kunden sondern auch mir selber Freude. Zudem gebe ich mein Wissen sehr gern weiter. 2020 habe ich eine Weiterbildung mit dem Ziel begonnen, künftig Gärtnerinnen und Gärtner ausbilden zu können. Als ich von der ausgeschriebenen Stelle erfuhr war für mich sofort klar: dafür bewerbe ich mich. Wie waren Deine Erfahrungen während der Lehrzeit? Meine EFZ-Lehre Garten- und Landschaftsbau habe ich von 2005 bis 2008 bei der Firma Arbos Gartenbau AG in Hölstein gemacht. Ich hatte eine tolle Lehrzeit, weil der Betrieb der Ausbildung einen grossen Stellenwert beimisst und ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Ich wünsche jedem und jeder Lernenden einen so engagierten Betrieb, der einem einen optimalen Einstieg in die Berufswelt ermöglicht. Nach der Lehre, der Rekrutenschule und mit einigen Jahren Berufserfahrung hast Du Dich für eine zweite Lehre als Pflästerer EFZ entschieden. Warum? Ich sah diese zweite Berufsausbildung als ideale Ergänzung zu meinen damaligen beruflichen Kenntnissen an. Es gibt viele Anknüpfungspunkte zum Garten- und Landschaftsbau. Die beiden Tätigkeiten lassen sich perfekt verbinden. Ausserdem faszinierte mich die Planung und Realisierung von Projekten mit Natur- und Pflastersteinen seit jeher und ich wollte unbedingt beides miteinander verbinden. 2015 hast Du Dich selbständig gemacht. Verfügst Du über ein «Unternehmer-Gen»? Ich glaube schon. Eine selbständige Tätigkeit bedeutet zwar mehr Aufwand, mehr Verantwortung und ein gewisses finanzielles Risiko, andererseits bietet sie aber auch viel Befriedigung. Das hat mich gereizt. Als Schattenseite sehe ich die grosse administrative Belastung, mit der man konfrontiert ist. Nun gibst Du Dein Geschäft für eine Anstellung auf. Ist Dir dieser Schritt schwergefallen? Einerseits ja, denn natürlich hängt das Herz an einer eigenen Firma. Andererseits beinhaltet auch meine neue Tätigkeit viele unternehmerische Elemente. Wir sind gefordert, das Bildungszentrum zu einem nach ökonomischen Kriterien funktionierenden erfolgreichen Betrieb zu machen. Es gilt, bestehende Angebote zu optimieren und neue zu schaffen. Da wird sich mein «Unternehmer-Gen» sicher als hilfreich erweisen. Zudem verfügen wir mit dem neuen Bildungszentrum über eine hervorragende Infrastruktur und ein tolles Team. Ich freue mich riesig auf die Herausforderung. Wo willst Du Akzente setzen? Grundsätzlich funktioniert der Kursbetrieb gut. Ein Schwerpunkt wird auf der Weiterentwicklung liegen. Die Vorteile, die das Bildungszentrum bietet, sollen genutzt werden, um die Aus- und Weiterbildungen noch besser zu machen. Zudem ist mir eine stärkere inhaltliche Koordination mit Berufsschule und QV wichtig. Hast Du dafür ein Beispiel? Sogar mehrere (lacht). Wir haben die Angebote zur individuellen QV-Vorbereitung ausgebaut. Es gibt QV-Checks und Workshops, um sich für Prüfungen fit zu machen und Gelerntes aufzufrischen. Zudem bieten wir neu die Möglichkeit, dass Ausbildungsverantwortliche oder Vorgesetzte an einigen Samstagen zusammen mit ihren Lernenden die Infrastruktur des Bildungszentrums für individuelles Üben nutzen können. Das wird vor allem für Lernende interessant sein, deren Betriebe das nicht intern bieten können – sei es, weil sie nicht über die entsprechende Infrastruktur verfügen oder in einzelnen Bereichen nur hin und wieder tätig sind. Als Vorteil wird sich auch erweisen, dass üK, Prüfungsvorbereitung und QV künftig an einem Ort stattfinden. Die Lernenden kennen die Infrastruktur, die Maschinen und Hilfsmittel. Das schafft Sicherheit und wird sich positiv auf die Ergebnisse auswirken. Ausserdem soll es künftig jährlich einen Berufsbildungsanlass für Ausbildungsverantwortliche geben und ebenfalls bereits in Angriff genommen haben wir die Intensivierung des Dialogs mit unseren Instruktorinnen und Instruktoren. Was passiert in der Weiterbildung? Das Angebot trägt natürlich immer die Handschrift des jeweils dafür Verantwortlichen. Wir werden die bisher erfolgreichen Kurse weiterführen und das Kursangebot thematisch erweitern. Ich freue mich darüber, dass Jeroen auch künftig als Instruktor für das Bildungszentrum tätig sein wird. Was wird sich in der Zusammenarbeit mit Instruktorinnen und Instruktoren ändern? Ich möchte den Eindruck vermeiden, es müsse sich alles ändern. Bereits bisher wurde, wie gesagt, gute Arbeit geleistet. Trotzdem bieten ein eigenes Bildungszentrum und die nun zur Verfügung stehende Infrastruktur zusätzliche Möglichkeiten, die es bisher nicht gab. Die gilt es zu nutzen. Wir möchten gemeinsam mit einem motivierten Team Optimierungsmöglichkeiten ausloten und schauen, wo sich was verbessern lässt. Dazu ist ein regelmässiger Dialog nötig. Wir haben vor, ein Gremium zu schaffen, dem vielleicht drei oder vier Instruktorinnen und Instruktoren angehören, mit denen wir solche Fragen vorbesprechen. Zudem sind natürlich Inputs von allen Instruktorinnen und Instruktoren und von Dritten willkommen. Worauf freust Du Dich am meisten? Das kann ich nicht eindeutig sagen. Ich freue mich auf die praktische Arbeit mit Lernenden und Kursteilnehmenden genauso wie auf die konzeptionelle Weiterentwicklung der Angebote. Der GmbB und die Branche sollen es nicht bereuen, eine so grosse Investition ins Bildungszentrum gemacht zu haben und möglichst viele sollen von unseren Angeboten profitieren. Vielen Dank für den Einblick in Deine spannenden Pläne. Wir wünschen Dir für Deine Arbeit viel Erfolg. Gespräch: Felix Werner © Bildungszentrum GmbB AG, März 2022 |
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