Was tun,
wenn‘s nicht rund läuft? Der Job, in dem alles immer nur Spass macht, gibt es nicht. In einer Berufslehre fallen - wie später im Berufsalltag auch - hin und wieder langweilige oder unliebsame Arbeiten an und es gibt Vorgesetzte oder Arbeitskolleginnen und -kollegen, die einem nicht «liegen». Damit muss man an jeder Arbeitsstelle klarkommen. Wenn während einer Ausbildung über dieses «normale» Mass hinaus Schwierigkeiten auftreten ist es wichtig, dass Du diese aktiv angehst, offen mit einer Vertrauensperson darüber sprichst und Dir frühzeitig Hilfe holst. Vertrauenspersonen können Eltern, Freunde, Arbeitskolleginnen oder Arbeitskollegen oder eine andere Person sein, der Du vertraust. Du kannst Dich bei Problemen im Zusammenhang mit Deiner Berufslehre auch das Bildungszentrum wenden. Wir helfen Dir gerne weiter. Problem in dr Lehr |
Eine gute Vorbereitung auf das QV ist wichtig (Foto: jsbb)
Gut vorbereitet ans QVIn Qualifikationsverfahren (QV) wurde die Lehrabschlussprüfung umbenannt – geblieben sind die ambivalenten Gefühle, mit denen Absolventinnen und Absolventen im Vorfeld konfrontiert sind: Die Freude über das absehbare Ende der Lehrzeit mischt sich mit Anspannung und Nervosität. Mit der richtigen Vorbereitung steigen die Chancen markant, sich über einen erfolgreichen Abschluss zu freuen.
Vor Prüfungen aufgeregt zu sein, ist normal. Die Anspannung zeigt, dass einem die Prüfung wichtig ist. Sie aktiviert Körper und Gehirn und stellt Energie für die Vorbereitung auf die Prüfung sowie Motivation zum Lernen bereit. Auch während der Prüfung selber führt eine leichte Anspannung dazu, dass man wach und konzentriert ist. Ein gewisses Mass an Aufgeregtheit ist daher durchaus förderlich. Was kann man dafür tun, dass Aufgeregtheit nicht zu Prüfungsangst oder einem Blackout führt? 1. Nicht überheblich werden Gute Noten während der Lehrzeit können dazu verleiten, eine Prüfung auf die leichte Schulter zu nehmen. Wer mit dieser Einstellung antritt und annimmt, ihm eile ein Ruf der Genialität voraus und er hätte die Prüfung praktisch schon «im Sack», kann böse enttäuscht werden. Bei zu viel Lockerheit schleichen sich Flüchtigkeitsfehler ein, die sich auf das Ergebnis auswirken. Im Garten- und Landschaftsbau sind in diesem Zusammenhang auch die üK-Bewertungen ein Thema (s. Artikel «üK-Bewertungen» auf Seite 14). 2. Richtig planen Von Zeit zu Zeit ziellos durch Unterrichtsunterlagen zu blättern und sich irgendwelche Notizen zu machen ist keine gute Idee, wenn man sich professionell auf eine Prüfung vorbereiten möchte. Wichtig ist, frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen und einen Plan zu erstellen, wann was repetiert und geübt wird. Damit kann man vermeiden, dass in den letzten Tagen vor der Prüfung Hektik ausbricht, die leicht zu Panik werden kann. 3. Zeigen, was man kann Während der Ausbildung eignet man sich Fachwissen an und gewinnt Erfahrung. Eine Prüfung sollte nicht als aufgezwungene Schikane empfunden werden sondern als Gelegenheit zu zeigen, was man gelernt hat. Prüfungen während der Lehrzeit, in üK und die Zwischenprüfungen sind Gelegenheiten, Erfahrungen mit Prüfungen zu sammeln und Routine zu gewinnen, wenn es zum Beispiel darum geht, sich die Zeit gut einzuteilen oder auf unvorhergesehene Situationen richtig zu reagieren. 4. Sich nicht überfordern Natürlich sollte an einer Prüfung eine möglichst gute Leistung abgeliefert werden. Wer aber auf absolute Perfektion setzt riskiert, sich selber übermässig unter Druck zu setzen. Auch wenn eine Arbeit nicht absolut perfekt ist, reicht es für eine gute Bewertung. Darum sollte man sich nicht aus dem Konzept bringen lassen, wenn man die Antwort auf eine Frage nicht weiss oder wenn ein Mass bei einer praktischen Übung nicht hundertprozentig stimmt. Die nächste Frage oder der nächste Bauabschnitt ist eine neue Chance. 5. Sich nicht aus dem Konzept bringen lassen In jeder Prüfung kann etwas Unvorhergesehenes passieren: Ein Werkzeug geht kaputt, der Taschenrechner funktioniert plötzlich nicht mehr oder man hat irrtümlicherweise einen falschen Stein verbaut. Dumm gelaufen aber noch lange kein Grund zu verzweifeln. Auch in solchen Situationen gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht mit der Frage aufzuhalten, warum das passieren konnte und wer Schuld daran hat. Wenn sich eine Rahmenbedingung ändert, muss man eine möglichst gute Ersatzlösung finden. Die muss nicht in erster Linie perfekt sein, sondern praktikabel. Darum kurz überlegen, welche Alternative einem als die beste erscheint, entscheiden wie man vorgehen will und dann weiterarbeiten. Auch in solchen Situationen sind Erfahrungen hilfreich, die zum Beispiel bei der Zwischenprüfung oder bei QV-Checks erworben werden können. 6. Unterstützung annehmen Die Vorbereitung auf eine Abschlussprüfung sollte man nicht als Einzelkämpfer/in absolvieren. Unterstützung sollte man von Ausbildungsverantwortlichen und Mitarbeitenden im Betrieb erhalten. Auch hier ist es wichtig, planvoll vorzugehen und sich nicht erst am Tag vor der Prüfung um Unterstützung zu bemühen. Neben dem Betrieb können bei Fragen auch Lehrkräfte der Berufsschule oder üK-Instruktorinnen und -instruktoren angesprochen werden. Das Bildungszentrum bietet zudem Lernwerkstätten und verschiedene Möglichkeiten, Fachwissen zu repetieren oder aufzufrischen. 7. Positiv denken Wer sich selber einredet, die Prüfung sowieso nicht zu schaffen, den Inhalt nie zu kapieren oder sich die lateinischen Pflanzennamen ohnehin nicht merken zu können, wird es an einer Prüfung schwerer haben als jemand, der die Herausforderung mit einer positiven Einstellung angeht. «Ich habe diese Dinge drei Jahre gelernt und will jetzt zeigen, dass ich sie beherrsche» sollte darum das Motto lauten. 8. Zusammen lernen Den gesamten Stoff alleine zu repetieren und zu lernen verlangt viel Selbstdisziplin und kann ziemlich eintönig sein. Wie wäre es, sich stattdessen mit anderen Lernenden zu einer Lerngruppe zusammenzutun, gemeinsam zu lernen, sich gegenseitig abzufragen und auf allfällige Fehler aufmerksam zu machen? Wer diese 8 Tipps beherzigt, wird auf die Abschlussprüfung gut vorbereitet sein und sie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bestehen. Das Bildungszentrum wünscht Euch viel Erfolg bei der Vorbereitung und ein erfolgreiches QV 2023. © Bildungszentrum JardinSuisse beider Basel AG, März 2023 |