Verwaltungsrätin Dunja Schlachter (Foto: zVg)
Im Gespräch: Verwaltungsrätin Dunja SchlachterAn der ausserordentlichen Generalversammlung des GmbB vom 11. November 2021 wurde Dunja Schlachter in den neuen Vorstand des GmbB gewählt und übernahm dort das Ressort Bildung. Seit dem 25. November 2021 ist sie zudem Verwaltungsrätin der Bildungszentrum GmbB AG. Ein Gespräch über Blitzkarriere, Motivation und Ziele.
s‘ Hämmerli: Hast Du anfangs November damit gerechnet, innerhalb von zwei Wochen Vorstandsmitglied des GmbB und Verwaltungsrätin der Bildungszentrum GmbB AG zu werden? Dunja Schlachter: Nein, definitiv nicht. Nicht verborgen geblieben waren mir als bisher einfaches GmbB-Mitglied indes die Spannungen, die in der Branche geherrscht haben. Ich konnte diese nicht einordnen. Wenn es einem Verband wie dem GmbB gelingt, ein so ehrgeiziges Projekt wie das Bildungszentrum erfolgreich zu realisieren, sollte doch eigentlich allenthalben Euphorie herrschen. Das Bildungszentrum ist toll geworden. Die Mitglieder der Baukommission und des Verwaltungsrats haben das mit einem enormen persönlichen Aufwand hinbekommen und einen sehr guten Job gemacht: Der Zeitplan wurde eingehalten und man hat die Kosten im Griff. Was will man mehr? Und dann statt Feststimmung Forderungen nach Abwahl des Verwaltungsrates. Das passt nicht zusammen. Darum wollte ich mir an der a.o. Generalversammlung des GmbB am 11. November 2021 selber ein Bild machen. Herausgekommen ist dabei eine Wahl in den neu gewählten Vorstand, wo Du das Ressort Bildung übernommen hast. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es vorwärts gehen muss. Ich habe mich zur Wahl gestellt und bin gewählt worden. Als Unternehmerin bin ich es gewohnt, Herausforderungen anzunehmen und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, um den Verband wieder auf Kurs zu bringen. Die Branche sollte sich jetzt aber nicht lange mit alten Geschichten beschäftigen, sondern nach vorne schauen. Vielleicht kann man sich ja darauf einigen, dass alle Involvierten nichts Böses im Schilde führten, aber irgendwie hatte man sich in eine Sackgasse manövriert. Setzen wir unsere Energie dafür ein, die Branche gemeinsam voranzubringen. Seit dem 25. November 2021 bist zudem Verwaltungsrätin der Bildungszentrum GmbB AG Nach dem 11. November gab es eine Vakanz im Verwaltungsrat, weil Thomas Schulte sein Mandat niedergelegt hatte. Dass ich als im Verband neu für Bildung zuständiges Vorstandsmitglied diese Aufgabe übernehme, lag auf der Hand. Ich freue mich ausser-ordentlich darauf, das Bildungszentrum zusammen mit meinen Kollegen im Verwaltungsrat und der Zentrumsleitung zu einem Kompetenzzentrum für die gesamte Branche zu machen. Wir haben im GmbB-Vorstand und im Verwaltungsrat tolle Teams. Ich spüre in beiden Gremien den Willen zur Zusammenarbeit und sehe, dass es auch operativ vorangeht. Darum bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen werden. Ich freue mich auf das Ergebnis. Wo liegen die grössten Herausforderungen? Einerseits müssen Zuständigkeiten sauber getrennt werden. GmbB-Vorstand und Verwaltungsrat sind für die Strategie zuständig. Für die Umsetzung braucht es entsprechende operative Strukturen mit fähigen Leuten. Auf die können wir zum Glück zählen. Inhaltlich gehe ich mit der Analyse von Verwaltungsrat und Zentrumsleitung absolut einig: Mit der Fertigstellung des Bildungszentrums ist ein erster wichtiger Schritt getan. Eine mindestens ebenso grosse Herausforderung ist es nun, das Bildungszentrum rentabel zu betreiben. Nach dem ersten operativen Betriebsjahr hat sich gezeigt, dass die ursprünglich Annahme des GmbB aus dem Jahr 2019, dass sich mit üK und Weiterbildung ein Umsatz von rund CHF 750‘000 erzielen liesse, zu optimistisch war. Die aktuellen Zahlen der bisherigen fachlichen Leitung gehen für das Geschäftsjahr 2021/22 von CHF 440‘000 aus. Dafür trägt niemand die «Schuld». Momentan liegt einfach nicht mehr drin. Diese Ausgangslage führt zu zwei Schlussfolgerungen: Erstens: Um die Investitionen von über CHF 7 Mio. zu rechtfertigen und zu amortisieren, ist mittelfristig ein jährlicher Umsatz von gegen CHF 1 Mio. erforderlich. Zweitens: Mit üK und den heute angebotenen bzw. geplanten Weiterbildungskursen allein kann dieser notwendige Umsatz nicht erreicht werden. Daraus folgt, dass zusätzliche Erträge generiert werden müssen. Im Budget sind für das laufende Jahr bereits zusätzliche Erträge von CHF 100‘000 budgetiert. Ideen, wie diese realisiert werden können, hat die Zentrumsleitung ausgearbeitet. Sie zielen in die richtige Richtung und müssen nun rasch umgesetzt werden. Klar ist für mich auch, dass die gesamte Branche und alle Verbandsmitglieder gefordert sind, einen Beitrag für die Berufsbildung zu leisten. Das ist keine Privatangelegenheit von Lehrbetrieben. Schliesslich ist die gesamte Branche auf qualifizierte Fachleute angewiesen. Danke für das Gespräch und Dein Engagement und viel Erfolg für Deine neuen Tätigkeiten. Gespräch: Felix Werner © Bildungszentrum GmbB AG, März 2022 |
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